Neue Planungen zur Kita-Seltersweg werfen Fragen auf

Aus der Zeitung erfuhren die Stadtverordneten von neuen Planungen der Stadt zum Betrieb in Eigenregie der seit fast einem Jahr fertig gestellten und für über 27.000€ monatliche Kosten angemieteten Kita im Gießener Seltersweg.
„Es ist höchst verwunderlich, dass die verantwortliche Dezernentin Weigel-Greilich (Grüne) nicht die gestrige Sitzung des Sozialausschusses dazu nutzte, wenigstens dort über diese Planungen zu informieren, zumal sich aus den Zeitungsberichten zahlreiche neue Fragen ergeben haben“, stellte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und sozialpolitische Sprecher der FDP Gießen Dr. Klaus Dieter Greilich fest.
Offenbar soll der Start der Kita jetzt um die Jahreswende mit 32 statt der ursprünglich geplanten 70 Plätze als Zweigstelle der Kita Alte Wetzlarer Weg erfolgen.
„Das entspricht einer monatlichen Miete von rund 850 Euro pro Kind – also etwa dem Fünffachen des bundesweiten Durchschnittswerts aus dem Jahr 2022. Mit dieser Summe hätten stattdessen rund 160 zusätzliche Kita-Plätze, zum Beispiel im Gießener Osten, in der Nordstadt oder in den Stadtteilen, geschaffen werden können“, erklärte der FDP-Fraktionsvorsitzende Dominik Erb.
Die FDP kritisiert, dass die von der AWO angekündigten Gruppen für 20 Kinder unter drei Jahren im „Early Bird“-Programm offenbar doch nicht starten – warum, sei bisher unklar.
Außerdem zweifeln die Liberalen daran, ob die im Stellenplan genannten befristeten 5,5 Vollzeitstellen – eigentlich gedacht für Vertretungen oder Eingliederungsmaßnahmen – überhaupt für den Start der neuen Kita Seltersweg eingesetzt werden dürfen. Unklar sei auch, wie die Stadt den geplanten Abzug von Erzieherinnen aus der Kita Alter Wetzlarer Weg ausgleichen will.
„Letztendlich ergibt sich aus den bisherigen Informationen aus der Presse der Verdacht, dass die Eltern der in der Kita Alter Wetzlarer Weg angemeldeten Kinder im Zuge der Zusammenlegung dazu genötigt werden sollen, ihre Kinder in Zukunft im Seltersweg abzugeben“, ergänzte Erb.
Bekanntlich hatten die Eltern aus der Kita Wetzlarer Weg wegen einer dort angeblich anstehenden und offensichtlich jetzt nicht mehr notwendigen Sanierung nach einer Besichtigung der Kita im Seltersweg genau dies wegen der viel zu kleinen Freiflächen dort abgelehnt.„Diese und viele weitere Fragen hätte Frau Weigel-Greilich in der gestrigen Sitzung des Sozialausschusses beantworten können. Transparenz sieht anders aus“, resümierte Dr. Greilich abschließend