Magistrat beerdigt die Zukunft des Basketballspitzensports in Gießen

Gießener Spitzensport für rotgrünrote Mehrheit ohne Priorität

Jetzt steht fest: Trotz der großartigen sportlichen Leistung der 46ers und dem gegenwärtigen erfolgreichen Kampf um die PlayOff-Plätze sowie der damit bestehenden Chance für einen sportlichen Aufstieg wird es aufgrund der politischen Entscheidung der Stadtregierung Erstligabasketball jedenfalls innerhalb der Grenzen der Stadt Gießen nicht mehr geben.


„Die grünrotrote Mehrheit hat damit ein weiteres positives Wahrzeichen der Stadt vernichtet und stattdessen wieder einmal ein negatives Signal in die überregionale Öffentlichkeit gesendet”, ärgert sich Dominik Erb, Fraktionsvorsitzender der FDP-Fraktion im Gießener Rathaus, über die Entscheidung der Stadtregierung.

Nach der Hinhaltetaktik der früheren Oberbürgermeisterin und ihres Magistrates hat auch OB Becher nicht geliefert, sondern seine Versprechungen nicht eingehalten. Den Vertröstungen der letzten Monate folgte am 11. März 2024 Klarheit: Er wird das von ihm – übereinstimmend mit dem heutigen Bürgermeister Wright – abgegebene Wahlversprechen zur Schaffung einer zukunftsfähigen Hallenlösung nicht einhalten. Zur Erinnerung: Zunächst signalisierten beide Politiker vor der Stichwahl zum Oberbürgermeisteramt im Oktober 2021 ihre Unterstützung für die Bemühungen der 46ers zur Erweiterung der Osthalle. Ende 2021 gab es dann die Zusage, eine – jedenfalls positive – Grundsatzentscheidung entweder für einen Neubau oder die Ertüchtigung der Osthalle im Rahmen einer Überprüfung der Alternativen bis Ende 2022 zu treffen. Nachdem dies nicht eingehalten wurde, gab es die Erklärungen des OB, dies bis Ende 2023 zu klären. Im Herbst 2023 wurde wieder vertröstet. Mit der Erklärung des Oberbürgermeisters am März hat er den Verdacht bestätigt, dass man in der Stadtregierung und der Koalition nicht bereit ist, neben Lippenbekenntnissen auch das notwendige Geld in die Hand zu nehmen.


Tatsache ist, dass es in der Stadt erheblich zu geringe Hallenkapazitäten sowohl für den Schul- wie auch für den Vereinssport gibt. Der ausgearbeitete Vorschlag der 46ers aus dem Jahre 2021 für den Neubau einer Sechsfelderhalle an der Ostschule und den Ausbau der bestehenden Osthalle zu einem Basketballleistungszentrum hätte zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Mehr Hallenzeit für Schulen und Vereine und eine bundesligataugliche Spielstätte für die 46ers.


„Die sportfeindliche Haltung des Magistrates passt in das Verhalten der Stadt gegenüber dem sportlichen Aushängeschild der Region.” fasst Erb die Situation zusammen und ergänzt:„ Die offenkundig immer wieder
stockenden Arbeiten zur Beseitigung der ärgsten Mängel in der Osthalle zeigen, dass auch der Spitzensport in Gießen auf der Prioritätenliste der politischen Mehrheit ganz hinten rangiert.”