Sprache und Teilnahme am öffentlichen Leben sind Schlüssel der Integration
Besuch des Ausländerbeirats.
Fast ein Jahr nach der Ausländerbeiratswahl stattete der Gießener Landtagsabgeordnete und stellvertretende Vorsitzende der FDP-Fraktion im Hessischen Landtag, Wolfgang Greilich, gemeinsam mit dem liberalen Ortsvorsitzenden und Stadtverordneten Dr. Martin Preiß dem Ausländerbeirat der Stadt Gießen einen Besuch ab und ermunterte das Gremium trotz der enttäuschenden Wahlbeteiligung von unter 12% weiterhin aktiv und öffentlichkeitswirksam die Interessen der ausländischen Bevölkerung in der Stadt zu vertreten: „Der Ausländerbeirat muss es schaffen, die von ihm vertretenen Menschen stärker zu mobilisieren. Natürlich ist er formal legitimiert, doch je höher die Wahlbeteiligung liegt, desto stärker ist automatisch seine demokratische Legitimation. Er kann mit guter Öffentlichkeitsarbeit ebenso Einfluss auf die Stadtpolitik nehmen wie durch sein Rederecht in den Ausschüssen.“
Die Vorsitzende des Gießener Ausländerbeirats, Sarah Stefanos, berichtete über die gegenwärtigen thematischen Schwerpunkte Asyl, Frauen und Bildung und strebt für die Zukunft neben dem Ausbau von Sprachkursen die Errichtung eines Integrationshauses sowie eine verstärkte Präsenz aus dem Ausland stammender Menschen in der Verwaltung an. Das Kernanliegen bestehe weiterhin darin, den Ausländerbeirat bekannter zu machen. Viele Menschen, die aus dem Ausland nach Gießen kämen, hätten primär andere Probleme zu bewältigen als sich über den Ausländerbeirat kommunalpolitisch zu engagieren.
Daraufhin stellte Fraktionsvorsitzender Dr. Preiß von Seiten der Gießener Liberalen die gemeinsame Ausrichtung einer Veranstaltung zum Thema „Deutschland als Einwanderungsland“ in Aussicht, was positiv aufgenommen wurde.
Greilich, der als innenpolitischer Sprecher seiner Fraktion auch mit vielen integrationspolitischen Aspekten vertraut ist, betonte, dass der Schlüssel der Integration in der deutschen Sprache und der Bereitschaft zur Teilnahme am öffentlichen Leben zu finden sei: „Deutschland ist Einwanderungsland. Die hessische FDP um Integrationsminister Jörg-Uwe Hahn stellt sich dieser Realität und hat die Weichen für die Zukunft etwa in Form des konsequenten Eintretens für die Einführung eines bekenntnisorientierten Islamunterrichts an hessischen Schulen richtig gestellt. Unser entschiedenes Einfordern ausreichender Deutschkenntnisse hat nichts mit der Ablehnung muttersprachlichen Unterrichts zu tun. Was man hat, sollte man bewahren, doch darf das Eine nicht auf Kosten des Anderen praktiziert werden. Ich bin mir deshalb mit Frau Stefanos und dem Ausländerbeirat völlig einig, dass es unser Ziel sein muss, möglichst viele Kinder mit Migrationshintergrund in die Kindergärten zu bringen. Dort können sie schnell die deutsche Sprache lernen und sich gleichzeitig ein soziales Umfeld schaffen, das ihnen die Integration in die Gesellschaft erleichtert“, so Greilich abschließend.