Kino wird eine Bereicherung für Gießen – trotz Protest der Linken

Nach vielen Monaten kommt mit dem Städtebaulichen Vertrag zwischen Kinobetreibern und der Stadt Gießen der Neubau am Berliner Platz einen entscheidenden Schritt weiter. In dem Vertrag wird eine größere Freifläche vor dem Kino festgelegt. Die Fassade muss aus gleichartigem Naturstein wie das Kulturrathaus bestehen und Aufbauten und Fluchttreppen werden eingehaust. Viele Wünsche Gießener Bürger, die im ersten Entwurf noch nicht berücksichtigt werden konnten, können jetzt durch die Einbeziehung des ehemaligen Gesundheitsamtes in das neue Gießener Großprojekt umgesetzt werden.
„Es ist schon sonderbar, dass die Linke noch immer gegen das Kino argumentiert“, so der verärgerte Vorsitzende der FDP-Fraktion in der Stadtverordnetenversammlung Dr. Martin Preiß. Er empörte sich besonders über die permanente Unterstellung, die Stadt wolle die Stellplatzsatzung nicht anwenden. Damit würde dem Magistrat unterstellt, rechtswidrig handeln zu wollen. Wir haben eine in Deutschland einmalige Situation der Kombination von Kino und Fachhochschule,“ so Preiß, „da ist es außerordentlich wichtig, dass rund um das neue Kino ausreichend Parkraum für PKW und Fahrräder vorhanden ist.“
Sehr ärgerlich sei auch die Behauptung der Linken, die Stadt habe sich mit dem Behalt der Freiflächen vor dem Kino über den Tisch ziehen lassen. „Dass ein Mitglied einer Partei, die sonst rigoros gegen jede Form der Privatisierung kämpft, sich hier für die Abgabe eines zentralen, für die Stadtentwicklung so wichtigen Platzes an einen Investor ausspricht, kann kein normal denkender Mensch nachvollziehen.“In dem städtebaulichen Vertrag ist ein maximaler Kostenanteil der Stadt festgelegt, der exakt dem finanziellen Aufwand entspricht, den die Stadt für eine deutlich kleinere Freifläche kalkuliert hatte. Alle durch die Vergrößerung der Freifläche entstehenden Mehrkosten werden vom Investor übernommen. Gleichzeitig ist die Stadt für die Planung des Platzes zuständig. „Eine bessere Lösung für die Stadt Gießen kann man sich kaum vorstellen“, so der Gießener Vorsitzende
Auch die Jungen Liberalen freuen sich schon seit langem auf das Kino. Der Beginn der Maßnahme werde aufs Sehnlichste herbeigewünscht. Der JuLi-Spitzenkandidat für die Stadtverordnetenversammlung, Konrad Greilich: „Endlich geht es los! Nun passiert auch etwas für die jungen Leute, Studenten und Kinofans in Gießen. Diese müssen bald nicht mehr nach Marburg oder Frankfurt fahren, um ein schönes Kinoerlebnis zu haben.

Wichtig sei es, erklärte Fraktionsvorsitzender Preiß, die Bevölkerung bei der Gestaltung mit einzubeziehen.“ Zentral und bequem zu Fuß erreichbar sind in Zukunft Theater, Multiplexkino, Kulturrathaus, Fachhochschule, Kongresshalle, Theaterstudio und Tiefgarage. Am Berliner Platz entsteht ein neues urbanes Zentrum, dass auch in Richtung der Fußgängerzone positiv ausstrahlen wird. Alle Parteien sollten sich jetzt gemeinsam für die zügige Umsetzung einsetzen,“ appellierte der FDP-Spitzenkandiat an seine Mitbewerber.