Unverantwortlicher Verkehrsversuch am Anlagenring: „Ein schwerer Schlag für die Innenstadt“
In der letzten Sitzung des Stadtparlaments wurde mit einer knappen Mehrheit von SPD, Grünen, Linken, DKP, Bürgerliste und Piraten die hälftige Sperrung des Anlagenrings und dessen Umwandlung in eine Fahrradstraße beschlossen. Dieser Beschluss fiel trotz vehementen Widerstands des Handels und anderer städtischer Akteure, ohne dass zuvor belastbare Verkehrszahlen und Folgenprognosen eingeholt wurden.
Dieses Vorgehen ist aus Sicht der Freien Demokraten unverantwortlich. Der Fraktionsvorsitzende der Freien Demokraten in der Stadtverordnetenversammlung Dr. Klaus Dieter Greilich stellt hierzu klar: „Wir wollen klare Verbesserungen für den Radverkehr in Gießen. Ebenso wollen wir prüfen lassen, an welchen derzeit mehrspurigen Straßen auf Abschnitten ohne Radweg der Autoverkehr zu Gunsten eines Radwegs reduziert werden kann. Wir wollen diese Prüfung jedoch sinnvollerweise vor der Umsetzung durchführen!“
Aus Sicht der Freien Demokraten birgt der übers Knie gebrochene Verkehrsversuch mehr Risiken als Chancen. „Es besteht die begründete Gefahr, dass indem unsere Stadt deutlich schwerer zu erreichen sein wird, die Lockdown-Erholung unseres lokalen Einzelhandels, der zu 80% von der Kaufkraft aus dem Einzugsgebiet lebt, riskiert wird. Außerdem ist bei Staus auf dem Anlagenring zu erwarten, dass zum einen Autofahrer auf Wohngebiete ausweichen und diese stark belastet werden und zum anderen dass durch das unnötige Stop&Go im Ergebnis mehr Emissionen verursacht werden“, so der Stadtverbandsvorsitzende Dominik Erb.
Dr. Greilich und Erb stellen deshalb klar: „Die Kommunalwahl am 14.03. ist eine Entscheidung über die Zukunft unserer Stadt. Dieser verkehrspolitische Wahnsinn ist insbesondere ein schwerer Schlag für unsere Innenstadt und wird in der kommenden Legislaturperiode nur durch eine starke FDP-Fraktion zu stoppen sein.“
Statt über das Knie gebrochene Verkehrsversuche ohne ein durchdachtes Konzept und echte Mobilitätsalternativen, setzen die Freien Demokraten auf eine smarte Verkehrspolitik, die u.a. durch Infrastrukturausbau ÖPNV wie Fahrradfahren attraktiver macht, die Parkplatzsuche digitalisiert, um Parksuchverkehr zu reduzieren, durch eine intelligente Ampelschaltung Stop&Go vermeidet, kostenfreie Park&Ride-Parkplätze mit direktem ÖPNV-Anschluss schafft und durch das und mehr die Umwelt und die Nerven aller Beteiligten gleichzeitig schont.